Chapter 2 | Abschnitt 2 |
238)
And as you shall practise equitableness (being fair/fairness) in all things, so think about your life and your death
because after your birth both are unavoidable for you, so that you must ponder them and find the way to both
in calm and peace; therefore practise equitableness (fairness) on your descendants and relatives because when
the time comes for you to depart from life you shall have settled everything so that all your left-behind chattels
and your wealth may be distributed in equitableness (fairness); but you few, who are able to write, prepare a
text with instructions on how and to whom your heritable goods, chattels and wealth shall be handed over in
whichever particular amounts; if you are however unable to write then announce your last will to a scribe so
that he can record everything in writing which is your final decision; if you leave anything behind, then make
a writing (testament) before you lay yourself down close to death and make the writing (testament) for man,
woman and child, for the parents and close relatives or for friends and for whatever you wish, in order to act
in equitableness (recognition/approval/fairness); when you make the writing (testament) or have it made then
act in equitableness (fairness) and do not cheat any of those who remain behind so that no discord, bad blood
and strife or even worse may flare up; and those who remain behind shall not fall prey to avarice and not call
on the jurisdictions to break the last will of the deceased for their own benefits; and the survivors of the deceased shall not be at odds with one another and quarrel over the wealth and chattels, because such doings are
not worthy of people of your kind (human beings) and are only done by ones without equitableness (unfair
ones/irresponsible ones/ones without fairness) and unknowing ones who are reviled by the people as scum. |
238)
Und so ihr Billigkeit (gerecht sein/Gerechtigkeit) üben sollt in allen Dingen, so bedenkt eures
Lebens und des Todes, denn nach eurer Geburt sind beide für euch unausweichlich, so ihr darüber nachdenken müsst und in Ruhe und Frieden den Weg zu beiden findet; so übt aber auch
Billigkeit (Gerechtigkeit) zu eurer Nachkommenschaft und Verwandtschaft, denn wenn es sein
wird, dass ihr aus dem Leben scheidet, sollt ihr alles geregelt haben, damit all euer hinterlassenes Gut und euer Reichtum in Billigkeit (Gerechtigkeit) verteilt werde; so fertigt ihr wenigen, die
ihr der Schrift kundig seid, ein Schreiben an mit der Bestimmung dessen, wie und wem eure
Hinterlassenschaft in je bestimmtem Masse übergeben werden soll; seid ihr aber der Schrift
nicht kundig, dann kundet euren letzten Willen einem Schriftkundigen (Schriftgelehrten), dass
er alles in der Schrift festhalte, was ihr als Endgültiges bestimmt; wenn ihr etwas hinterlasst,
dann macht eine Schrift (Testament), ehe ihr euch nahe dem Sterben hinlegt, und macht die
Schrift (Testament) für Mann, Weib und Kind, für die Eltern und nahe Verwandte oder für
Freunde und wofür ihr immer wollt, um in Billigkeit (Anerkennung/Gutheissung/Gerechtigkeit)
zu handeln; wenn ihr die Schrift (Testament) verfasst oder verfassen lasst, dann handelt in Billigkeit (Gerechtigkeit) und übervorteilt nicht jene gegeneinander, die zurückbleiben, damit nicht
Hader, Zwist und Streit oder noch Übleres entbrenne; und jene, welche zurückbleiben, sollen
nicht in Gier verfallen und nicht Gerichtsbarkeiten anrufen, um den letzten Willen der Verstorbenen zu brechen um der eigenen Vorteile willen; und die Zurückbleibenden der Verstorbenen
sollen nicht untereinander hadern und streiten um Reichtum und Gut, denn solches Tun ist des
Euresgleichen (Menschen) nicht würdig und wird nur getan von Billigkeitslosen (Ungerechten/
Verantwortungslosen/Gerechtigkeitslosen) und Unwissenden, die vom Volke als Abschaum beschimpft sind. |
239)
And as you shall practise equitableness (fairness) in all things, so also practise equitableness (fairness) in that
you do not steal, destroy or falsify any writing (testament) that a human being has left behind after his or her
death in order to settle everything; anyone who does this is committing an outrage against themselves and the
truth and his or her fellow human beings, and there is never any boon from it; and those who do it will truly
have a heavy guilt placed on them which they will find difficult to bear. |
239)
Und so ihr Billigkeit (Gerechtigkeit) üben sollt in allen Dingen, so übt auch Billigkeit (Gerechtigkeit) darin, dass ihr keine Schrift (Testament) stehlt, zerstört oder verfälscht, die ein Mensch nach
seinem Sterben zurückgelassen und damit alles geregelt hat; wer aber solches tut, frevelt an sich
selbst und an der Wahrheit und an den Mitmenschen, und es liegt niemals ein Segen darauf; und
jene, welche es tun, auf denen wird wahrlich tiefe Schuld lasten, an der sie schwer zu tragen
haben werden. |
240)
Truly, however, those who practise equitableness (fairness) and fear that the one who has prepared or had prepared his or her writing (testament) for after his or her dying and therefore for his or her goods and chattels
and wealth for the survivors has created partiality or inequity for the survivors through his or her writing (testament), that human being shall confront the human being who produced the writing (testament) and show
(reveal) the correct way to him or her; and if survivors fall into enmity due to partiality and inequity of the
deceased and his or her writing (testament) then rational people shall bring about peace between those affected
so that they will be forgiving and compassionate to one another. |
240)
Wahrlich, wer aber Billigkeit (Gerechtigkeit) übt und befürchtet, dass der, der seine Schrift
(Testament) für nach seinem Sterben und also für sein Hab und Gut und seinen Reichtum für die
Zurückbleibenden erstellt oder erstellen lässt, durch seine Schrift (Testament) für die Zurückbleibenden Parteilichkeit oder Unbill erschafft, der soll den Erzeuger der Schrift (Testament) zur
Rede stellen und ihm den rechten Weg weisen (offenbaren); und fallen Zurückbleibende durch
Parteilichkeit und Unbill des Verstorbenen und dessen Schrift (Testament) in Feindschaft, dann
sollen Vernünftige Frieden stiften zwischen den Betroffenen, so sie zueinander vergebend und
barmherzig sind. |